Winkelfehlsichtigkeit

Was ist eine Winkelfehlsichtigkeit?

Winkelfehlsichtige Augenpaare stehen von Natur aus nicht parallel, sondern streben eine von der Parallelstellung abweichenden Ruhestellung an. Die Ursache sind unterschiedlich lange Bewegungsmuskeln der Augen. Würden die Augenmuskeln nicht versuchen, beide Augen stets auf den Punkt auszurichten, den wir anblicken, so würden die Augen in ihre Fehlstellung abweichen und wir doppelt sehen. Die Bewegungsmuskeln müssen demnach die Augen korrekt ausgerichtet halten, und das permanent!

 

Deshalb kann die Koordinierung der Augenbewegungen und der Ausrichtung beider Augen zueinander gar nicht früh genug überprüft werden. Insbesondere Schulkinder sind oft durch eine nicht korrigierte Winkelfehlsichtigkeit in ihrem Lernprozess beeinträchtigt.

Wie wird Winkelfehlsichtigkeit festgestellt?

Winkelfehlsichtigkeit kann mit der sehr erfolgreichen Mess- und Korrektionsmethodik nach H.-J. Haase (MKH) von ausgebildeten Augenoptikermeister/innen sowie von Augenärzten/innen ermittelt werden. Bei dieser Messung erkennt der Untersucher die anstrengungsärmste Augenstellung und ermittelt genau die entsprechenden Messwerte. Diese die bilden die Basis für die Anfertigung einer Prismenbrille.

Was bewirken Prismenbrillen?

Prismenbrillen entlasten winkelfehlsichtige Menschen von dem für die Augenmuskeln anstrengenden 'Ausrichten' der Augen. Das Augenpaar kann dann seine anstrengungsärmste Stellung einnehmen. Die Prismenbrille bewirkt, dass die Bilder dennoch auf die 'richtigen' Stellen in beiden Augen treffen, welche die höchste Wahrnehmungsqualität liefern.

Winkelfehlsichtigkeit ist keine Krankheit, sondern ein Sehfehler. Prismenbrillen ändern nichts am Bestehen dieses Sehfehlers. Sie gleichen ihn aus – jedoch nur solange sie getragen werden. Dies ist hier genauso wie bei jedem anderen Sehfehler, beispielsweise bei Kurzsichtigkeit.

Erfordert jede Winkelfehlsichtigkeit eine Prismenbrille?

Ohne Prismen wird das Gehirn versuchen, ob das Sehen auch ohne perfektes 'Ausrichten' der Augen funktioniert. Es funktioniert tatsächlich bis zu einer gewissen Abweichung von der exakten Augenstellung, allerdings nur mit verminderter Qualität. Circa 80% der Menschen sind winkelfehlsichtig, tragen aber keine Prismenbrille. Dadurch hat ihr beidäugiges Sehen meist nicht die bestmögliche Qualität. Es ist möglich, dass trotz vorhandener Winkelfehlsichtigkeit im täglichen Leben subjektiv keine Beeinträchtigungen empfunden werden. Eine Prismenbrille ist dann nicht erforderlich. Die Entscheidung über die Durchführung einer prismatischen Korrektur liegt in jedem Fall beim Winkelfehlsichtigen selbst.

Typische Symptome

Anstrengungsbeschwerden wie Kopfschmerzen, Augenschmerzen, brennende Augenbewegung

schnelle Ermüdung beim Lesen

störende Lichtempfindlichkeit

Sehprobleme beim Bildschirm

Konzentrationsschwierigkeiten

 

Nähere Informationen finden Sie unter www.ivbv.de